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Starke Stimme der Unternehmerfrauen im Handwerk

Artikel von Nadine Hess

Unternehmerfrauen: Starke Frauen, starkes Handwerk

In fast allen Gewerken sind Frauen engagiert: Sie führen Unternehmen oder übernehmen als Ehefrauen, Lebensgefährtinnen, Mütter oder Töchter von selbstständigen Handwerkern Verantwortung im Familienbetrieb. Oftmals sind diese Unternehmerfrauen erste Ansprechpartnerinnen bei Personalfragen oder im Bereich Rechnungswesen. Sie betreuen Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, Kooperationspartner, Behörden und Banken. Kurz gesagt: Unternehmerfrauen im Handwerk übernehmen Verantwortung und lenken die Geschicke im Betrieb auf vielen Ebenen mit. Um diesen Frauen gezielt Weiterbildungsangebote und eine Plattform zum gegenseitigen Austausch anzubieten, wurde der Verein „Unternehmerfrauen im Handwerk“ ins Leben gerufen. Er ist, ähnlich wie die Handwerksorganisation, auf Bundes-, Landes- sowie regionaler Ebene organisiert. In Unterfranken gibt es insgesamt vier Regionalgruppen der Unternehmerfrauen: In Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg und Miltenberg.

Ziele und Aktivitäten

Das ganze Jahr über bieten die Unternehmerfrauen vor Ort Veranstaltungen und Beratungsmöglichkeiten an. Ziel ist es, den Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zu fördern. „Die Unternehmerfrauen im Handwerk unterstützen ihre Mitglieder bei der fachlichen Weiterbildung, etwa zur Kaufmännischen Fachwirtin oder Betriebswirtin. Denn die Qualifikation der mitarbeitenden Frauen ist der Schlüssel zur Existenzsicherung der Betriebe“, ist Heidi Röper, Vorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk im Arbeitskreis Würzburg, überzeugt. Auch politisch bringen sich die Unternehmerfrauen ein. Der Bundesverband als Dachorganisation vertritt die Ziele des Vereins auf Bundesebene und arbeitet in verschiedenen Gremien mit. Die Landesverbände sind das Bindeglied zwischen Arbeitskreisen und Bundesverband. Sie unterstützen die regionalen Arbeitskreise in ihren Aktivitäten, empfehlen und vermitteln Referenten. Auch auf regionaler Ebene ist diese  Netzwerkarbeit ein wichtiger Baustein, so treffen sich die unterfränkischen Unternehmerfrauen regelmäßig mit Vertreterinnen und Vertretern regionaler Organisationen zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch.

„Wir brauchen den Verein, um unseren Berufsstand zu stärken“

Interview mit Heidi Röper, Vorsitzende der Unternehmerfrauen in Würzburg

Eine starke Stimme für die Interessen der selbstständigen Unternehmerinnen und mitarbeitenden weiblichen Familienmitglieder – diese Basis haben sich die Unternehmerfrauen im Handwerk in den vergangenen Jahren geschaffen. Im Interview blickt Heidi Röper, 2. Vorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk im Arbeitskreis Würzburg, auf eine lange Geschichte zurück und berichtet von der Herausforderung, nun den Generationswechsel im Verein einzuläuten.

Heidi Röper: Einzigartig macht sie für mich, dass ich mich hier mit Kolleginnen austauschen kann. Im Familienbetrieb habe ich niemanden, der den gleichen oder zumindest einen ähnlichen Aufgabenbereich hat. Bei den Unternehmerfrauen schon.

Die Unternehmerfrauen in Würzburg feiern 2020 ihr 25-jähriges Jubiläum. Welche Ereignisse sind ihnen aus den letzten Jahren besonders im Gedächtnis geblieben?

Ich erinnere mich vor allem gerne an die Treffen auf politischer Ebene zurück. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Beispiel im letzten Jahr den Stand der Unternehmerfrauen auf der Internationalen Handwerksmesse in München besucht und sich mit den Unternehmerfrauen ausgetauscht. Das zeigt mir, dass unser Verein ein gewisses Gewicht hat. Wir sind überregional gut vernetzt und mit unserer Dachorganisation haben wir eine starke Stimme. Ich denke auch gern an die Treffen auf regionaler Ebene zurück, zum Beispiel den regelmäßigen Austausch mit dem Präsidenten der Handwerkskammer. Das sind feste Termine im Jahreskalender und immer sehr konstruktive, interessante Gespräche.

Wie hat sich die Arbeit der Unternehmerfrauen in den letzten Jahren verändert?

Eine sehr positive Veränderung ist die immer stärkere Vernetzung der einzelnen Arbeitskreise. Hier haben wir in den letzten Jahren wertvolle Brücken in alle Regionen gebaut und das ist toll. Wir müssen aber auch als Veränderung anerkennen, dass es immer schwerer wird, neue Mitglieder zu gewinnen. Das ist wirklich eine Herausforderung, aber auch eine Zukunftsaufgabe. Denn wir brauchen die „Next Generation“, um unserem Berufsstand auch künftig zu stärken.

Welche Argumente haben Sie denn für junge Frauen im Handwerk, sich den Unternehmerfrauen anzuschließen?

Unternehmerfrauen im Handwerk profitieren von einem Wissensvorsprung. Unsere Seminare sind genau auf sie als Zielgruppe zugeschnitten. Hier erfährt Frau Dinge, die sie konkret im ihrem Arbeitsalltag braucht und umsetzen kann. Es ist auch immer ein Gewinn, über den Tellerrand zu blicken und sich mit anderen Gewerken auszutauschen. Diese Vernetzung und das Kennenlernen von Menschen mit einem ähnlichen Berufsbild sind für mich ebenfalls ein starkes Argument, sich den Unternehmerfrauen anzuschließen.

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im Bild: Vorsitzende der AK Unterfranken mit HWK Präsident Walter Heußlein

Unternehmerfrauen im Handwerk

Der Arbeitskreis „Unternehmerfrauen im Handwerk“ bietet Erfahrungsaustausch und Weiterbildungsmöglichkeiten für Unternehmerfrauen im Handwerk. In Unterfranken gibt es drei Regionalgruppen der Unternehmerfrauen, die über das ganze Jahr hinweg Veranstaltungs- und Beratungsmöglichkeiten anbieten und sich über neue Mitglieder freuen.

Fachkräfte als bestimmendes Thema

Wie können Handwerksbetriebe junge Menschen für eine Ausbildung begeistern? Über diese für die regionalen Unternehmen zentrale Frage diskutierten die Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) Mitte Februar in Würzburg mit dem Präsidenten der Handwerkskammer für Unterfranken, Walter Heußlein. Bei dem Gespräch, an dem Vertreterinnen der UFH-Arbeitskreise Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg teilnahmen, ging es auch um die Frage, wie die Rahmenbedingen für Auszubildende und Ausbildungsbetriebe verbessert werden können. So sei vor allem in ländlichen Regionen die Verkehrsinfrastruktur nicht ausreichend, damit junge Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln Betrieb oder Berufsschule in angemessener Zeit erreichen können.

Kontakt aufnehmen

1. Vorsitzende:

Heidi Röper
Würzburgerstr. 44
97199 Ochsenfurt
Tel. 0171 1282 559
Internet: roeper-ochsenfurt.de


Stellvertredente Vorsitzende:

Monika Henneberger
Schützenstr. 4a
97350 Mainbernheim
Tel: 09323 -279
Internet: friseur-henneberger.de